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Tala hat sich entschieden

TalaTala ist eine zuckersüße kleine Hündin, aber auch ein wilder überdrehter Feger, der kaum zu bändigen ist. Wir ließen deshalb sogar die Schilddrüse untersuchen. Aber da war alles in Ordnung.
Wir brachten Tala im Haus unter, damit sie eine möglichst reizarme Umgebung hatte.

Immer wieder zerschlugen sich Adoptionen, weil die Interessenten merkten, wie unbändig und anstrengend Tala ist.

Es erschien eine ältere Frau, die sie haben wollte. Sie nahm Tala auf Gassitour - zurück brachte sie einen „fremden Hund“. Tala, die sonst ohne jeglichen Respekt selbst den größten Hund niederringt, die nur umherfegt und Party macht, kroch am Boden, klemmte das Schwänzchen ein und zog mit dem Bäuchlein fast auf der Erde schleifend ins Haus zurück.

Sie muss erst Vertrauen aufbauen und das dauert eben, dachten wir uns.
Die Rentnerin kam noch zweimal. Wieder dasselbe Bild. Wir baten sie, sich auf die Bank zu setzen. Wir wollten sehen, wie sie mit dem Hund interagierte. Wieder eingeklemmtes Schwänzchen bei Tala! Nur mit Keksen wandte sie sich verhalten der Frau zu.

Außerdem erfuhren wir, dass die Rentnerin Tala unterwegs mit fremdem Hunden zusammengebracht hatte. Was für eine Selbstüberschätzung!
Darüber hinaus ist es unverschämt, denn jeder Gassigeher wird zuvor von uns belehrt, dass er den Hund nicht mit anderen zusammenkommen lassen darf.
Würde etwas passieren, kämen wir mit Versicherungs-  Anwalts- und möglicherweise Gerichtsstreitigkeiten überhaupt nicht mehr zum Schlafen.

Wir zogen uns zur Beratung über eine Vermittlung zurück, listeten alle Fakten und wägten ab:
Die Rentnerin hatte viel Zeit, wohnte in einer schönen Gegend und Tala brauchte dringend ein eigenes Zuhause, aber:
Egal was wir an Hinweisen gaben, die Frau war absolut uneinsichtig;
Sie verletzte unser Verbot, Tala in Kontakt mit anderen Hunden kommen zu lassen;
Sie hatte kein Bewusstsein für Gefahrensituationen, sondern litt an Selbstüberschätzung;
Sie war unfähig, eine Beziehung zu Tala aufzubauen;
Tala dürfte bei ihr nicht auf die Couch - das wollte sie ihr abgewöhnen.
Und am wichtigsten: Talas ängstliches, fast schon gestörtes Verhalten nach den Gassitouren.

Als wir das Tierheim vor vielen Jahren übernahmen, brachte uns eine erfahrene Tierheimleiterin bei: Wenn ihr Zweifel habt, lasst die Finger von der Vermittlung: es kommt bald der nächste Interessent durch die Tür.

Wir lehnten also ab; die Interessentin zog meckernd und zeternd davon.

Kaum war sie weg, kam ein nettes Ehepaar, das sich für Tala interessierte: freundlich und angenehm im Auftreten - was für eine Erholung für unsere Mitarbeiter!
Das fand auch Tala. Als sie vom Gassi zurückkamen, sprang Tala an der Frau hoch, schleckte und knutschte sie ab. Wir atmeten auf!
Doch das Paar entschied sich gegen eine Adoption – Tala war ihnen zu anstrengend.
Verdammtes Pech!

Am nächsten Tag - 11 Uhr – wir öffneten für Besucher. Oma, Mutter, Vater und zwei Kinder betraten das Tierheim. Sie strahlten Offenheit, Wärme und Herzlichkeit aus.
Tala war zögerlich. Doch die Frau schaffte es mit liebevoller Zuwendung und ein paar Fingerschnipsern, dass sie sofort folgte.
Nach dem Gassi berichteten sie, dass Tala auch ihre negative Seite vorgeführt und geschnappt hatte, aber das sei kein Problem gewesen.

Schnell war die Adoption beschlossen, denn Tala zeigte uns mit ihrem Verhalten, dass sie sich entschieden hatte.

Zwei Stunden nach der Ankunft im neuen Zuhause trafen die ersten Fotos bei uns ein: Tala entspannt auf der Couch - so hatten wir uns das gewünscht!

Da machte es uns auch nichts aus, dass die Rentnerin inzwischen drei negative Bewertungen eingesetzt und unseren Tierheimleiter mit einer Schimpftirade am Telefon belegt hatte, die sie noch mit Drohungen bestückte.
In ihrem negativen Schwall über uns bezeichnete sie sich selbst als erfahrene und „resolute Hundeerzieherin“.
Na, da hatte Tala doch von Anfang an die richtige Nase. Wir brauchten drei Treffen für den Durchblick.

Wir freuen uns riesig für Tala und sind stolz auf unsere Mitarbeiter, die wieder einmal die richtigen Entscheidungen gefällt haben.

Hier zur Fotostrecke mit Tala im Tierheim und im neuen Zuhause:

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