Was wir denken
Vor kurzem hörten wir, bei uns würden Tiere "eingepfercht" und wir seien zu voll.
Doch unser Tierheim war noch nie „voll".
Wir haben eine Zulassung für 120 Hunde. Diese Zahl haben wir noch nie erreicht. In „vollen" Zeiten haben wir 60-70 Hunde, meist nur 40-50.
Unsere Tiere halten wir in Gruppen. Die Gehege sind sehr großzügig und durch ihre Waldlage angenehm für die Tiere. Oft hören wir von Besuchern oder Adoptanten, wie entspannt unsere Tiere sind – im Vergleich zu anderen Einrichtungen.
Wenn unsere Tierpfleger morgens in das Tierheim kommen, warten schon all unsere Schützlinge freudig darauf, dass es erst einmal eine gut gefüllte Futterschüssel gibt, dann Streicheleinheiten, Spaziergänge und Toberunden.
In manch ausländischem Tierheim haben die Tierpfleger morgens statt der Futtertüten Müllsäcke dabei, wenn sie durch die Gegehe gehen. Sie sammeln die toten Tiere ein, die aufgrund der ungeschützten Unterkünfte im Sommer einem Hitzschlag erlegen sind, im Winter erfroren sind, von Artgenossen in den überfüllten Käfigen totgebissen wurden, an unbehandelten Krankheiten verstorben oder einfach verhungert sind, weil nicht genügend Futter für alle da ist und nur die Stärksten etwas abbekommen.
Der Gesetzgeber hat Kommunen dazu verpflichtet, Fundsachen (dazu gehören auch Tiere) aufzunehmen, ordnungsgemäß zu verwahren und dem Besitzer zurückzugeben. Wenn dieser sich nicht finden lässt, können Fundtiere unter Vorbehalt vermittelt werden. Zuständig für die Umsetzung des Gesetzes sind die Ordnungsämter - außerhalb der Dienstzeiten ist es die Polizei.
Es gibt in Deutschland aber so gut wie keine Kommunen mehr, die ein städtisches oder staatliches Tierheim betreiben. Dies hat wirtschaftliche Gründe.
Die Versorgung von Tieren, die Beschäftigung mit ihnen und die Vermittlung sind wichtige und anstrengende Aufgaben, denen wir uns täglich stellen. Es ist aber unglaublich schwer, das richtige Tier mit dem richtigen Menschen zusammenzubringen.
Dabei ist es uns völlig gleich, ob die Leute, die bei uns ein Tier adoptieren möchten, jung oder alt sind, verheiratet oder unverheiratet, schwul oder lesbisch, arbeitslos oder in Arbeit.